Die SPD Schleswig-Holstein trat 1988 mit dem Anspruch für eine bessere politische Kultur an. Nie wieder sollte eine Partei das Land in Besitz nehmen, in Vorstandssitzungen landespolitische Entscheidungen treffen. Aber nie wieder auch sollte eine Regierungszentrale zugleich die Partei- und Fraktionszentrale bilden.
Das Regierungs-Team, das der frisch gewählte Ministerpräsident Björn Engholm dazu zusammenstellte, war hochkarätig und quotiert: Vier Ministerien werden von Frauen geführt – das ist damals bundesweit einmalig.
Ministerpräsident Björn Engholm entwickelt die Vision eines sich reformierenden Landes; sie enthält die Erklärung alle zentralen Vorhaben der kommenden Jahre, zudem eine neue politisch-kulturelle Konsensorientierung sowie die leitende Vision: Schleswig-Holstein bilde, so Engholm, eine „europäische Region“, die als Brücke nach Skandinavien und auch in die noch existierenden osteuropäischen Nachbarn DDR, Polen und die „sowjetischen Republiken“ an der Ostsee, also die baltischen Länder, fungieren könne und ihren Platz am „Mare Balticum“, der Ostsee als Drehscheibe „einer aufblühenden wirtschaftlichen und kulturellen Begegnung“, finden möge.
In dieser Zeit wurden eine Vielzahl Themen angestoßen, von denen wir heute profitieren und Schleswig-Holstein zum glücklichsten Bundesland der Welt macht.
Links
- Beirat für Geschichte: Schleswig-Holsteins Sozialdemokratie in der Regierungsverantwortung 1988-2009