Was macht eigentlich ein ehrenamtlicher Bürgermeister?

In den über 1000 Gemeinden in Schleswig-Holstein haben die Bürgerinnen und Bürger im letzten Jahr neue Kommunalvertretungen gewählt. Vielerorts wurden danach neue Bürgermeisterinnen und Bürgermeister gewählt. Was macht eigentlich so ein ehrenamtlicher Bürgermeister? Wir haben Helge Kohrt gefragt, der nach der Kommunalwahl Bürgermeister in Osdorf bei Gettorf geworden ist.

Helge Kohrt
Bild: Studio Line, Kiel Knooper Weg

Helge, das Wichtigste zuerst: Welche Farbe hat Dein Dienstwagen?

Als ehrenamtlicher Bürgermeister steht mir das Privileg eines Dienstwagens nicht zu. Ich bekomme eine Aufwandsentschädigung, von der allein ich nicht leben kann. Daher gehe ich meinem normalen Beruf in der Finanzverwaltung noch mit einem Zeitanteil von 85 % nach. Ich mache den Bürgermeisterjob in meiner Freizeit, neben einer jetzt 35 Stunden-Woche. Ein hohes Maß an Disziplin und gutes Zeitmanagement muss ich hier an den Tag legen.

Was hast Du als erstes geändert in Osdorf?

Der Bereich der Kindertagesstätten (Ausbau Waldkita, Personal) und Sportinfrastruktur haben wir als erstes angepackt und weiter entwickelt.

Aber nicht ich allein! Schließlich ist die Gemeindevertretung das höchste Entscheidungsgremium, dessen Beschlüsse ich dann umzusetzen habe.

Ich arbeite aber auf allen Ebenen gerne im Team und mit neu gegründeten Arbeitsgemeinschaften z.B. Für die Planung eines Dorffestes, den Bürgerpark oder die Weiterentwicklung der Spielplätze. Nur gemeinsam können wir in unserer Gemeinde mehr bewegen!

Was ist anders als Du es Dir vorgestellt hast?

Die Flut an Informationen und die Kunst diese zum richtigen Zeitpunkt an die richtigen Beteiligten zu kanalisieren.

Was macht am meisten Spaß?

Die Arbeit mit den Arbeitsgruppen! Die bringen viele gute Ideen hervor. Oder auch die Arbeit mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie sind für die Gemeinde Aushängeschild und Motor zugleich.

Zudem die Begleitung der Prozesse: von der (manchmal kleinen) Idee bis zur konkreten Umsetzung der Maßnahme!

Am Ende etwas gutes für die Gemeinde, die Bürgerinnen und Bürger und Gemeinschaft getan zu haben, erfüllt ein manchmal schon mit stolz. Ich freue mich auf viele weitere kleine Ideen und deren Werdegang.