Vielfalt der Lebensräume erhalten
Wir haben ein neues Naturschutzgesetz auf den Weg gebracht. Damit schützen wir die hohe Qualität von Boden, Luft und Wasser und bewahren eine intakte Umwelt mit ausgeprägter Biodiversität sowie die Funktionsfähigkeit unseres Naturhaushalts. Das ist für uns sowohl Standortvorteil als auch Lebensgrundlage und Kulturerbe.
Wir wollen die Vielfalt der Lebensräume und Arten langfristig bewahren. Der zunehmende Artenschwund, die Belastung der Gewässer und die steigende Flächeninanspruchnahme sehen wir dafür als Bedrohung. Durch ökologische Flächenstichproben wird die Substanz des Naturhaushalts und damit die nachhaltige Entwicklung durch frühzeitige Maßnahmen gesichert.
Wir werden den Flächenverbrauch reduzieren. Auch in den Innenstädten wollen wir eine sparsame Flächennutzung. Fuß- und Radverkehr brauchen mehr Platz. Nicht mehr benötigte Nutzflächen sollen neu entwickelt werden.
Durch die bessere Einhaltung von Luftqualitätsvorschriften soll die Luft im Freien und in Gebäuden verbessert werden. Der Schutz vor Beeinträchtigungen durch Lärm hat auch aus Gesundheitsgründen weiterhin Priorität. Bei Neuversiegelung, z. B. beim Wohnungsbau, sorgen wir dafür, dass so wenig Fläche wie nötig benötigt wird. Zudem sollen wasserdurchlässige Materialien verwendet werden.
Naturschutz
Wir haben den Schutz der einzigartigen Knicklandschaft in Schleswig-Holstein wirkungsvoll verbessert. Zudem haben wir Mittel bereitgestellt, um die wertvollen Naturbereiche in Schleswig-Holstein flächendeckend zu erfassen und zu schützen. Diese Biotopkartierung ist auch eine wichtige Grundlage für die Landesplanung. Naturschutz begreifen wir als sozialdemokratische, gemeinwohlorientierte Aufgabe in gesellschaftlicher und somit auch staatlicher Verantwortung. Natur spendet Lebensqualität. Dafür steht Schleswig-Holstein.
Wir wollen den Wald für zukünftige Generationen bewahren. Deshalb setzen wir uns für eine naturnahe und nachhaltige Bewirtschaftung ein. Die EU-Rahmensetzung Natura 2000 zum Schutz von Arten und Lebensräumen hat sich bewährt. Sie muss erhalten bleiben. Außerdem werden wir das Biotopverbundsystem weiterentwickeln. Durch Modellprojekte müssen der Erhalt der Natur und die Schaffung von Naturerfahrungsräumen gefördert werden.
Trinkwasser ist Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge
Trinkwasser und Abwasser sollen als Teil der Daseinsvorsorge in öffentlicher Trägerschaft bleiben. Allen Versuchen der Privatisierung stellen wir uns entgegen. Die hohe Qualität unseres Trinkwassers werden wir schützen.
Schutz der Moore
Wir haben ein Moorschutz- und Auenerhaltungsprogramm auf den Weg gebracht. Die Moore sind Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere. Sie speichern CO2 und haben eine regulierende Funktion bei extremen Wetterereignissen. Wir setzen uns auch künftig für den Erhalt, Schutz und die Regeneration der Moore ein. Zudem wollen wir ihre einzigartige Lebewelt erfahrbar machen.
Nachhaltige Kreislaufwirtschaft
In der Landesregierung sind wir beim Thema Recycling vorangegangen. Unser Ziel ist eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Diese setzt auf Rohstoffkreisläufe und Abfallvermeidung statt Verwertung. Zudem sollen Meeresabfälle durch den Ausbau und die Intensivierung der Landentsorgung von Schiffen reduziert werden.
Schutz der Meere und des Fischbestands
In der laufenden Legislaturperiode haben wir die Grundlage für einen sachlichen Dialog zwischen Fischerei, Umwelt- und Naturschutz geschaffen. Unser Ziel bleibt der Erhalt der regionalen handwerklichen Fischerei. Voraussetzung dafür sind überlebensfähige Fischbestände.
Wie wir die Nachhaltigkeit der Fischerei verbessern, werden wir im Dialog mit Fischerei, Naturschutz und Wissenschaft klären. Den Fischern soll eine auskömmliche Prämie für die zeitweise Stilllegung ihrer Boote angeboten werden, wenn zur Sicherung der Fischbestände die Fangquoten soweit gesenkt werden, dass ihre Existenz gefährdet wird. Wir wollen zudem die Nähr- und Schadstoffe in den Meeren reduzieren.
Politik für nachhaltige Entwicklung
Eine nachhaltige Umweltpolitik braucht auch Bildung. Deshalb entwickeln wir das Freiwillige Ökologische Jahr als einen Baustein neben vielen weiteren Bildungsmaßnahmen fort.
Das Umwelt-Monitoring und Human-Biomonitoring werden fortgesetzt, auch mit Blick auf Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln. Ökologische Anforderungen müssen auch zur Bedingung von umweltrelevanten Förderungen werden. Immer mehr Chemikalien erfordern effektive Umweltschutz- und Gesundheitsvorsorge sowie Produktkontrolle.
Bekämpfung des Klimawandels
Bei den Treibhausgasemissionen pro Kopf liegen wir schon jetzt klar unter dem Bundesschnitt. Wir setzen weiter auf die Energiewende zur Eingrenzung des Klimawandels.
Unser Land zwischen den Meeren wollen wir auf künftige Klimaveränderungen vorbereiten. Steigenden Unwetter- und Hochwassergefahren sowie einem steigenden Meeresspiegel begegnen wir auch durch planerische Vorsorge und rechtzeitige Anpassungsmaßnahmen.